Ein paar Worte vorweg

Günther Para­mo­now lebt, wie Sie aus die­sem Heft­chen erfah­ren wer­den, seit über 60 Jah­ren im „St. Johan­nes-Stift“ in Mars­berg. Er hat in die­ser Zeit vie­le Ver­än­de­run­gen erlebt, den Wan­del von „Anstalt“ über Kli­nik bis hin zum heu­ti­gen Pfle­ge- und För­der­zen­trum, einem Heim für behin­der­te Men­schen.

Er hat viel gese­hen, gehört, erlebt, gefühlt; er hat Men­schen ken­nen gelernt und die unter­schied­lichs­ten Gesin­nun­gen. Er har vor allem gelernt, dass nichts bleibt wie es ist.

Günther habe ich in mei­ner Tätig­keit als Sozi­al­ar­bei­te­rin ken­nen und schät­zen gelernt. Die Idee zu die­sem Büchlein kam uns in einem unse­rer vie­len Gesprä­che, in denen Günther immer wie­der aus früheren Zei­ten erzähl­te. Anfangs dach­te ich, dass es vor allem für Günther wich­tig sei, die­ses Erle­ben zu ver­ar­bei­ten. Doch sei­ne Geschich­ten brach­ten auch mei­ne Gefühle oft in Auf­ruhr, und ich frag­te mich, wie er mit die­sen Erfah­run­gen und Erleb­nis­sen umging. Dann wur­de mir deut­lich, dass Günther „etwas zu sagen hat­te“; er ist ein Zeit­zeu­ge, der über Din­ge spre­chen kann, die nicht ver­ges­sen wer­den soll­ten.

Wie aus sei­nen Geschich­ten deut­lich wird, hat er viel Schwie­ri­ges, auch Schwe­res erlebt, und doch hat er sich in der Regel posi­tiv an sei­ne zurück lie­gen­den Jah­re erin­nert. So war dann auch der Titel als ers­tes gefun­den: „Ich hab‚ das ger­ne gemacht.“

Im Lau­fe des Erzäh­lens und Schrei­bens hat Günther Kon­takt zu Men­schen bekom­men, die ihm auch etwas von Früher berich­ten konn­ten; er such­te nach ande­ren „Zeit­zeu­gen“ und fand sie, – und deren Unterstützung, durch Berich­te, Fotos und deren Ermu­ti­gung. An die­ser Stel­le sei auch ihnen allen gedankt.

Ich bin für die­se gemein­sa­me Zeit dank­bar. Nicht nur, dass ich sehr viel von den letz­ten Jahr­zehn­ten, der Ent­wick­lung unse­rer Ein­rich­tung aus Sicht eines unmit­tel­bar Betrof­fe­nen erfah­ren habe; – es ist vor allem die Begeg­nung mit Günther Para­mo­now. Er ist ein Mensch, der sich selbst nie auf­ge­ge­ben hat, der so unver­schämt ehr­lich ist, dass es manch­mal weh tut, der mir gezeigt hat, dass es sich lohnt, hin­ter eine Fas­sa­de zu sehen.

Die Erstel­lung die­ses Büchleins war eine inten­si­ve Zeit, gefüllt mit Freu­de, Lachen, Schmerz und Trau­er, so leben­dig, wie das Leben eben ist. Ich wünsche allen Lesern viel Freu­de an den Geschich­ten.

Mars­berg, im Juli 2003