Vorwort (Lebenswege 3)
Es ist vorbei und geht doch weiter…
Wie die beiden voran gegangenen Ausgaben, so ist auch dieses dritte Büchlein der „Lebenswege” meinem lieben Mann, dem Maler und Bildhauer Carmelo Di Bella gewidmet.
Ich habe mich mit dem Alleinsein bisher nicht abfinden können, wenngleich es nach außen wohl den Anschein hat. Der Alltag mit all seinen Aufgaben und Begegnungen ist die eine Seite, das Nach-Hause-Kommen und allabendliche tatsächliche Alleinsein die andere. Der Verstand sagt mir „es ist vorbei”, das Herz spricht eine andere Sprache.
Das Schreiben der „Lebenswege”-Texte und das Arrangieren der jeweiligen Ausgaben ist somit einerseits „Trauerarbeit”, andererseits aber auch meine Lebensbewältigung und Zukunftsorientierung. Da das Schreiben in meinen Tagesablauf einfließt, strukturiert es auch in gewisser Weise meinen Tag („ich habe eine sinnvolle Aufgabe”); darüber hinaus scheint es ebenso eine Form der Kommunikation mit meinem lieben Verstorbenen zu sein.
Dass Carmelo nicht mehr leibhaftig an meiner Seite ist, macht mich noch oft fassungslos. Ihn „verloren” zu haben und sich nun von vertraut gewordenen Gewohnheiten zu trennen, fällt besonders schwer: Die Kleinigkeiten, die uns verbanden, Gesten, liebevolle Worte, zärtliche Umarmungen, das kleine große Glück… – all das ist vorbei. Diese Leere zieht mich tief in den Gefühlsstrudel – und doch gibt es auch Momente der Freude und der Zuversicht. – Es ist ein fortwährendes Auf und Ab.
Liebe Menschen, die mich begleiten, machen wir diese Freude (durch Worte, Gesten oder kleine Geschenke wie mit Büchlein „zum positiven Leben” und weil „ich ganz besonders bin”). Durch diese Menschen erhalte ich Kraft und Zuversicht in meinem Meer der Tränen…
Die Texte und Gedichte dieses Büchleins entstanden im Mai und im Juni 2003, die Fotos (oben und in den Collagen) zeigen Carmelo von den 1960-er Jahren bis Ende 2002; die Fotos in dem nachfolgenden Brief entstanden 2003 (Eingang zum Garten; Skulptur auf der neuen Terrasse); die Digital Art Pictures sind aus den Jahren 2001 bis 2003; es wurde bewusst auf die Titelangaben verzichet.