Vorwort (Lebenswege 2)
Warum?
Auch dieses Büchlein ist meinem ersten Mann, dem Maler und Bildhauer Carmelo Di Bella gewidmet. Mit seinem Tod am 28. Februar 2003 hat sich für mich nicht nur die Welt verändert: auch ich habe mich verändert.
Ich hätte nie von mir gedacht, dass ich einmal eine Art „Tagebuch” schreiben könnte. Und doch – das Schreiben erleichtert meine Seele und ist wie ein Ventil in dieser Zeit des Trauerns.
Da ich die Texte und Gedichte in gebundener Form der Lebenswege-Heftchen herausgebe, bieten sie hierdurch auch die Möglichkeit zu Gesprächen. Mehrere mir nahe stehende Menschen haben die erste Ausgabe der „Lebenswege” gelesen. Wer den Verlust eines lieben Partners selbst erlebt hatte, konnte häufig seine eigenen Gefühle in den Texten wiederfinden. So stellten wir fest, dass diese Gemeinsamkeiten auch verbinden, wir nicht alleine in unserer Trauer sind. Bei anderen Menschen war es wiederum so, dass sie dankbar waren, Anteil an meiner Gefühlswelt nehmen zu dürfen und hierdurch auch für den eigenen Lebensweg etwas zu erfahren, mitzunehmen auf den Weg…
Ich habe oben geschrieben, dass ich mich verändert habe. Ja, wenn ich früher auch gezweifelt habe, ob es Gott gibt, so weiß ich es heute. Er scheint mir die Kraft zu geben, in dieser Zeit der Trauer, des Verlassenseins, der Neuorientierung – die wechselhaften Gefühle aushalten zu können, Positives mit auf den Weg zu nehmen…
Auch wenn es sehr weh tut, die Frage nach dem WARUM versuche ich nicht mehr zu stellen.
Allen lieben Menschen, die mich nun ein Stück meines Weges begleiten, meine Gefühlsschwankungen ertragen und mich tragen, mir Stütze und Halt sind, sei besonders gedankt! Die kleine Sonnenblume, die mir gestern geschenkt wurde, ist etwas ganz Besonderes…
Die Texte und Gedichte dieses Büchleins entstanden im April und Mai 2003, die Fotos zeigen Carmelo von den 1960-er Jahren bis Ende 2002; die Digital Art Pictures sind aus den Jahren 1998 bis 2003; es wurde bewusst auf die Titelangaben verzichtet.