Vorwort (Lebenswege 1)

Carmelo Di Bella mit Katze

Warum dieses Buch?

Die­ses Büch­lein ist mei­nem ers­ten Mann, dem Maler und Bild­hau­er Car­me­lo Di Bel­la gewid­met. Er ver­starb fast 58-jäh­rig am 28. Febru­ar 2003 an den Fol­gen eines Krebs­lei­dens. Bis zuletzt war er ein lebens­be­ja­hen­der und opti­mis­ti­scher Mensch. Trotz schwe­rer Erkran­kung zeig­te er auf, dass es sich lohnt Zie­le zu ver­fol­gen, aktiv und krea­tiv zu sein, so wie er es auch stets als Künst­ler prak­ti­ziert hat.

Fast 33 Jah­re waren wir ver­bun­den, hat­ten Höhen genos­sen, Tie­fen gemeis­tert, zusam­men gelacht und zusam­men geweint – wir hat­ten noch vie­le Plä­ne, Hoff­nun­gen und Zie­le. Das letz­te gro­ße Ziel, sei­ne schwe­re Krebs­er­kran­kung zu besie­gen, haben wir nicht mehr erreicht, aber er hat „der Fügung die Stirn gebo­ten” (Zitat: Her­bert Grö­ne­mey­er).

Ster­be­be­glei­tung – und dann noch die Beglei­tung eines gelieb­ten Men­schen – ist für mich eine ganz neue, inten­si­ve Erfah­rung gewe­sen. Es sind ja nicht nur Emp­fin­dun­gen und Gefüh­le wäh­rend der unmit­tel­ba­ren Wochen oder Tage vor dem Tod des Part­ners, die sowohl den Kranken/Sterbenden als auch die beglei­ten­de Per­son zutiefst berüh­ren, son­dern auch die unter Umstän­den lan­ge Zeit vor­her – und zwar ab dem Zeit­punkt, wo man tief im Innern spürt, dass der Abschied naht. Es ist eine berei­chern­de Zeit, ein Geschenk Got­tes.

So wie auch die Zeit des Trau­erns berei­chernd sein kann. Ich kann nur all­zu gut nach­emp­fin­den, wie „ampu­tiert” man sich als Hin­ter­blie­be­ne, als Über­le­ben­de fühlt. Hilf­reich, um den Schmerz aus­hal­ten, um Los­las­sen, um Mut zum Wei­ter­le­ben fin­den zu kön­nen, erwies sich für mich das Schrei­ben von Tex­ten und Gedich­ten. – Und so ent­stand die­ses Büch­lein. Ins­be­son­de­re soll es Men­schen, die einen lie­ben Part­ner bzw. eine Part­ne­rin ver­lo­ren haben, Mut machen, ihre Trau­er mit Hil­fe der eige­nen Krea­ti­vi­tät zu ver­ar­bei­ten.

Die Tex­te und Gedich­te die­ses Büch­leins ent­stan­den im März und April 2003, die Digi­tal Art Pic­tures sind aus den Jah­ren 1998 bis 2003; es wur­de bewusst auf die Titel­an­ga­ben ver­zich­tet.

Ich bedan­ke mich an die­ser Stel­le ganz herz­lich bei mei­nem Schwa­ger Sal­va­to­re Di Bel­la für die Über­set­zun­gen ein­zel­ner Text­pas­sa­gen in die ita­lie­ni­sche Spra­che. Bei allen Fami­li­en­mit­glie­dern, ins­be­son­de­re bei mei­nem Sohn Mar­co, möch­te ich mich bedan­ken für das lie­be­vol­le Auf­fan­gen und die warm­her­zi­ge Unter­stüt­zung, ohne die ich sicher­lich zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch nicht in der Lage gewe­sen wäre, die­ses Büch­lein zu ver­öf­fent­li­chen.